Parodontose: Symptome
Bei Parodontose liegt eine Entzündung des Zahnhalteapparates vor. Bleibt sie unbehandelt droht nicht nur der Verlust von Zähnen. Auch für die allgemeine Gesundheit kann die Erkrankung zur Gefahr werden.
Parodontose: Formen & Verlauf
Bei einer Parodontose (medizinisch „Parodontitis“) handelt es sich um eine Entzündung des sogenannten Zahnhalteapparates. Anders als bei einer einfachen Zahnfleischentzündung ist nicht nur das Zahnfleisch, sondern das gesamte Gewebe betroffen, das den Zahn im Kieferknochen hält.
Bleibt die Parodontose unbehandelt, wird durch die andauernden Entzündungsprozesse immer mehr Gewebe zerstört. Das Zahnfleisch bildet sich zurück und die Fasern, die den Zahn im Knochen verankern, werden nach und nach zerstört. Der Zahn kann sich lockern und ausfallen.
Gut zu wissen:
Parodontose wird heute nicht mehr als rein lokales Geschehen angesehen. Denn die Erkrankung kann auch zur Gefahr für den ganzen Körper werden und zum Beispiel das Risiko für Herzinfarkt, Lungenentzündung und Diabetes mellitus erhöhen.
Die häufigste Form der Erkrankung ist die chronische Parodontitis. Das Heimtückische ist, dass sie in der Regel zunächst schmerzfrei verläuft und so über Jahre hinweg unbemerkt fortschreiten kann. Deshalb wird Parodontitis häufig erst spät, meist im Alter von 40 bis 50 Jahren, erkannt. Die sogenannte aggressive Parodontitis tritt deutlich seltener auf und ist durch einen rasch fortschreitenden Gewebeverlust schon in jungen Jahren gekennzeichnet.
Parodontose: Symptome & Anzeichen
Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, liegt eng am Zahnhals an und füllt die Zahnzwischenräume vollständig aus. Außerdem blutet gesundes Zahnfleisch nicht.
Eine Parodontitis kann mit folgenden Symptomen einhergehen:
- Rötungen und Schwellungen können auftreten, gelegentlich auch Zahnfleischbluten
- Zahnfleischtaschen entstehen, in den sich Bakterien vermehren können
- Mundgeruch entwickelt sich
- Das Zahnfleisch geht zurück
- Das Zahnfleisch füllt die Zahnzwischenräume nicht mehr vollständig aus
- Es kommt zu freiliegenden Zahnhälsen mit erhöhter Schmerzempfindlichkeit
- Mit der Zeit wirken die Zähne optisch länger
- Wird die Entzündung nicht gestoppt, kommt es zum Abbau des Kieferknochens
- Die Zähne lockern sich und können ausfallen
Eine Parodontose entwickelt sich immer aus einer „einfachen“ Zahnfleischentzündung. Ursache sind bakterielle Zahnbeläge, die zur Reizung des Zahnfleischs und einer darauffolgenden Entzündungsreaktion führen. Im Gegensatz zur Zahnfleischentzündung handelt es sich bei einer Parodontitis um einen nicht umkehrbaren Prozess, der eine dauerhafte Behandlung erfordert.
Folgen von Parodontose für die Gesundheit
Heute weiß man, dass Parodontose auch zum Risiko für die Allgemeingesundheit werden kann. Denn wenn die auslösenden Bakterien von den betroffenen Stellen im Mund aus über die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers gelangen, können sie die Entstehung anderer Erkrankungen begünstigen. So gilt eine unbehandelte Parodontitis als wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt), Atemwegserkrankungen und Diabetes mellitus.
Darüber hinaus kann eine unbehandelte Parodontitis auch in der Schwangerschaft problematisch werden und zum Beispiel eine Frühgeburt auslösen. Diskutiert werden außerdem auch Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Rheuma, Alzheimer und Osteoporose.