Karies bei Kleinkindern und Babys
Die Zahlen sind besorgniserregend: Bei den unter 3-Jährigen liegt die Häufigkeit von Milchzahnkaries bei etwa 10 bis 15 Prozent.1 Vor allem das ständige Nuckeln am Fläschchen gilt als Risikofaktor („Nuckelflaschenkaries“). Was viele nicht wissen: Milchzahnkaries kann auf die bleibenden Zähne übergehen. Umso wichtiger ist die konsequente Vorbeugung.
Frühkindlicher Karies vorbeugen – mit der richtigen Zahnpflege
Gründlich und richtig Zähneputzen ab dem ersten Zahn – das ist das A & O, wenn es um die Vorbeugung von Kinder-Karies geht.
Experten empfehlen hierbei die Verwendung einer Babyzahnpasta mit altersgerechtem Fluoridgehalt (bis zum 2. Geburtstag: 1000 ppm Fluorid bei Verwendung einer reiskorngroßen Menge; ab dem 2. Geburtstag sollte eine erbsengroße Menge verwendet werden). Auch eine spezielle Babyzahnbürste ist jetzt von Vorteil.
Wichtig: Bis zum Alter von etwa 2 Jahren sollten die Eltern das Zähneputzen bei ihrem Nachwuchs übernehmen.
Darüber hinaus spielen grundsätzlich eine zahnfreundliche Ernährung und die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt eine wichtige Rolle, um Karies bei Kindern erst gar keine Chance zu geben.
Gut zu wissen: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt drei zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen für Kinder ab dem 6. Lebensmonat bis zum 33. Lebensmonat.
Frühkindliche Karies erkennen
Von „Nuckelflaschen-Karies“ sind vor allem die oberen Schneidezähne betroffen, da diese beim Trinken aus der Flasche ständig umspült werden. Von dort aus kann sich die Karies auf die restlichen Zähne ausbreiten. Wird Karies nicht frühzeitig erkannt und gezielt behandelt, können sogar (fast) alle Milchzähne betroffen sein.
Anzeichen für Karies bei Kindern können sein:
- Kreideflecken (weiße Streifen) auf dem betroffenen Zahn/den betroffenen Zähnen
- Gelbe oder braune Verfärbungen („Loch im Zahn“)
- Zahnschmerzen
- Ziehen im Zahn
Auch Mundgeruch, abbrechende Zahnteile und ggf. Fieber können auftreten.
Frühkindliche Karies behandeln
Bei der Behandlung von Kinder-Karies kommt es darauf an, wie weit Karies bereits fortgeschritten ist. Je früher die Behandlung erfolgt, desto besser.
Folgende Optionen kommen infrage:
- Auftragen von Fluoridlack, um zu verhindern, dass die Karies tiefer in den Zahn vordringt.
- Entfernung kariöser Bestandteile mit dem Bohrer, anschließend: Einbringen einer Füllung.
In Einzelfällen können nötig sein:
- Wurzelbehandlung beim Milchzahn („Milchzahnnervbehandlung“)
- Ziehen des betroffenen Zahns
Schmerzfreiheit hat die oberste Priorität, wenn es um die Zahnbehandlung bei Kindern geht. Ob eine lokale Betäubung, Lachgas oder z. B. Hypnose für Ihr Kind in Frage kommt, gilt es mit dem behandelnden Zahnarzt zu besprechen. In bestimmten Fällen kann auch die Einleitung einer Vollnarkose sinnvoll sein.
Lesen Sie hier mehr über die Behandlung von Karies.
Frühkindliche Karies: Risikofaktoren
Dauernuckeln gilt als größter Risikofaktor für frühkindliche Karies, die daher auch als „Nuckelflaschenkaries“ (Fachbegriff: Early Childhood Caries) bezeichnet wird.
Diese und weitere Risikofaktoren für frühkindliche Karies finden Sie hier im Überblick:
Frühkindlicher Karies vorbeugen: Tipps
Hätten Sie's gewusst?
- 1 https://www.bzaek.de/praevention/kinder-und-jugendzahnmedizin.html



























